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   Extratour Guckaisee (Hochrhön/ Wasserkuppe)
  




Um den "Berg der Flieger"
 





Unsere Gesamtbewertung:
4,5 von 5 Sternen

 


Schwierigkeitsgrad "mittel"
innerhalb der Kategorien:
Mittelgebirge/ Ganztagestour





(mehr Bilder finden Sie weiter unten auf dieser Seite im Rahmen einer "Fotostrecke")


Ein traumhaft schönes Wandererlebnis im Mittelgebirge erwartet Outdoor-Fans
bei dieser Tour auf dem zertifizierten Premiumweg rund um den 950 Meter
hohen "Berg der Flieger“: die Wasserkuppe. In Osthessen gelegen ist sie
der höchste Berg der Rhön, imponiert aber mit weit mehr Superlativen
als ihrer topografischen Exponiertheit.

Angesichts all der Freizeitmöglichkeiten wie Ski- und Rodelpisten, Kletterpark,
Flugschulen, Museum, Natur-Info-Zentren, Badesee, Gastronomie etc., die
den Besucher hier erwarten, ist man fast geneigt, zu vergessen, dass man
diese Landschaft auch fantastisch wandernd erleben kann.

Die Rundtour, durch die man von einem roten "G" auf weißem Grund geführt
wird, kann am Besucherzentrum auf der Wasserkuppe, am Guckaisee oder
im Ort Obernhausen gestartet werden.

Wir kannten sie bereits von einem Besuch bei warmem Wetter und nahmen
sie im Rahmen unseres Tests von Wanderstrecken auf "Herbsttauglichkeit"
ein zweites Mal an einem Freitag Ende November unter die Lupe.
Angekündigt für die Region war trockenes, kühles Wetter mit viel Sonnenschein
und genauso war’s dann zu unserer Freude auch. Unser Start- und Zielpunkt lag
oben auf der Wasserkuppe, die wir morgens in Richtung Pferdskopf verließen.
Genauso würden wir die Tour aus konditionellen Gründen und aufgrund der
Abfolge der Highlights auch empfehlen.

Als direkter Qualitätsvergleich diente uns unsere Herbsttour im Rothaargebirge
auf dem "Wittgensteiner Schieferpfad", die wir Ende Oktober unternommen
hatten und die wir hier ausführlich vorstellen. Dem Vergleich mit der
"Extratour Guckaisee" konnte sie übrigens nicht im Entferntesten standhalten
und fiel in weiten Teilen auch per se bei uns durch - was absolut nicht nur am
fehlenden Sonnenschein lag. Gerade solch ein direkter Vergleich veranschaulicht
sehr gut, dass selbst zwischen prämierten, in gleicher Jahreszeit gegangenen
Strecken noch Welten liegen können.

Als Fazit kann man aus unserer Sicht festhalten, dass eine negative Kritik
an der "Extratour Guckaisee" ein Meckern auf sehr hohem Niveau wäre.
Noch mehr Urlaubsfeeling für Bergwanderfreunde geht in Deutschland nur
im alpinen Raum, im Elbsandsteingebirge oder in Teilen des Harzes.


Länge

ca. 20,2 km
 


Landschaft

Hügel, Felsen, Geröllhalden, Wiesen, Laubwald, See, Flussquelle, Bachläufe.
 


Streckenführung

Eine überwiegend sehr spannend gestaltete Strecke von enormer
landschaftlicher und topografischer Vielfalt mit etlichen Highlights wie
etwa das Fliegerdenkmal auf Felsen, "Pferdskopf", Guckai-Badesee,
Fuldaquelle, "Schafstein" mit gigantischen Blockschutthalden sowie
natürlich der Wasserkuppe mit Fliegeranlagen und -museum, UNESCO-
Informationszentrum, Rhön-Info-Zentrum, Kletterpark, Ski-Anlagen
und Fliegern.

Idyllische Schlängelpfade im Wechsel mit breiten Wald- und Wiesenwegen.
Wenige Straßenquerungen und Abschnitte auf Wirtschafts- bzw. Kieswegen
sowie nur eine kurze Dorfdurchquerung.  

Unzählige Stellen mit unbeschreiblich schönem Ausblick!
 


Streckenzustand

Durchweg in Ordnung. Die Tour kann sicher auch bei Schnee (nicht bei Eis) in
den meisten Abschnitten gut gelaufen werden. Dann mit hohen Wanderschuhen
und Stock. Wenig Unrat gemessen an der Popularität der Gegend. Rastplätze an
sinnvoll gewählten Stellen sowie viele Einkehrmöglichkeiten auf der Wasserkuppe
und "unten" im Dorf. Darüber hinaus viele Stellen, die zum Picknicken einladen.
Wegbeschilderung könnte noch ein wenig verbessert werden (in Obernhausen
gut nach dem Streckenverlauf schauen!).
 


Schwierigkeitsgrad

Technisch nur mittel. Allerdings verlangt die 20-km-Tour mit ihren teilweise
beachtlichen Steigungsabschnitten – es sind immerhin 712 Höhenmeter zu
bewältigen - einiges an Kondition ab. Wir stufen den Rundweg trotzdem nur
als "mittel" ein, obwohl der Wegbetreiber ihn selbst als "schwer" deklariert.

 


Erforderliches Equipment

Wanderschuhe. Getränke. Brotzeit nicht zwingend erforderlich, da es
Einkehrmöglichkeiten gibt. Bei kühlem Wetter unbedingt Kopf- und Windschutz.
Bei entsprechendem Wetter dringend Sonnencreme, -brille und -hut!
 


Familientauglichkeit

Für die meisten Kinder vermutlich zu lange Tour. Unser Vorschlag: im Sommer
in einer kleinen Gruppe laufen, so dass einige Erwachsene mit den Kindern
mittendrin abbrechen und zum Baden und Spielen am Guckaisee bleiben,
während die anderen die Runde beenden und erstere später mit dem
Auto am See abholen.
Für Kinderwagen und Buggys ist die Strecke nicht geeignet.
 


Wandern mit Hund

Schafft er 20 km? Dann wird er die Tour lieben!


Tipps

In den oberen Abschnitten extrem windig! Bei kühlem Wetter sollte
man sich auf diesen Sachverhalt kleidungstechnisch einrichten.

Nach Möglichkeit nicht Wochenende oder Feiertag wählen, da
die Gegend stark frequentiert wird. Sehr früh morgens anreisen,
um einen guten Parkplatz am Fliegerzentrum zu ergattern
(Parken ist hier kostenfrei) und die Ruhe genießen zu können.

Fernglas mitnehmen lohnt sich definitiv.
 


Foto-Streckenbeschreibung

 (Bilder bitte anklicken, um sie im Großformat zu betrachten)




Start am Fliegerzentrum der Wasserkuppe bei etwa 950 Meter ü.N.N.:
Offenbar liebt auch die Sonne die Rhön so sehr, dass sie dort besonders
malerisch auf und unter geht. Auch viele Fotos, von Freunden aufgenommen,
die dort häufig zum Wandern, Skifahren oder Fliegen weilen, belegen dies
eindrucksvoll. Es lohnt sich auf jeden Fall morgens sehr zeitig einzutreffen
und das Naturschauspiel zu bewundern. Wer die 20-Kilometer-Strecke
richtig genießen und ein paar gemütliche, ausgiebige Pausen einlegen
möchte, benötigt ohnehin den gesamten Tag bis zum Abend.







Kaum hat der
Wanderer im
Morgengrauen all
die Lokalitäten,
Info-Zentren und
Shops auf dem
Plateau hinter
sich gelassen,
da eröffnet sich
ihm schon ein
unvergleichlicher
Blick über die
hügeligen Weiten
der erwachenden
Rhön.








Noch hüllen
herbstliche
Nebelschleier
die Dörfer und
Wiesen zwischen
den Anhöhen
romantisch ein
und die weiten
Flächen der
Wasserkuppe
sind taubedeckt,
doch der strahlend
blaue Himmel und
das Schattenspiel
lassen bereits
erahnen, dass
dies ein
besonders schöner
Endnovembertag
werden wird.






Kein Auto- oder Industrielärm, der heraufdringt, keine hässlichen Bauwerke und
Wirtschaftswege: Herrliche Luft, wohltuende Ruhe und ein wunderbarer Fernblick
lassen auch die Mühen einer mehrstündigen Anreise auf der Stelle vergessen
und versetzen augenblicklich in Urlaubsstimmung.
Bei dem Berg im Hintergrund handelt es sich um die "Milseburg".





Am Westhang der Wasserkuppe passiert man nach kurzem Weg das 1923
errichtete Fliegerdenkmal für die gefallenen Feldpiloten des Ersten Weltkrieges.
Der Vulkanschlot, auf dem es errichtet wurde, wird "Loessl Steine" genannt.
Jenseits aller Ideologie und Pathetik imponiert es durch seine nicht zu leugnende
künstlerische Ästhetik und natürlich durch die herrliche Landschaft, vor der es sich
dem Betrachter wie vor einer meisterhaft grundierten Leinwand präsentiert.





Wir verlassen
das Plateau
beschwingten
Schrittes auf
breitem,
geschottertem
Weideweg und
bemerken zur
Linken die
hübschen,
bunten Schirme
am Himmel:
die ersten
Paragliding-
Flugschüler
dieses Morgens,
die sich mutig
vom Hügel in die
Lüfte schwingen.







Sehr gut läuft es sich auf diesem gepflegten Weg hinüber zum nächsten
Highlight, dem "Pferdskopf". Zuweilen vergisst man dabei, dass man sich
weder im Allgäu noch in der Toskana, sondern mitten in Hessen befindet…
und ertappt sich selbst bei einem seligen Lächeln. Genau so muss Wandern sein!






Eine
kleine
Ziegenherde
turnt
zwischen
den
Felsbrocken
am
Wegesrand
und
macht
das
Bild
einer
alpinen
Idylle
perfekt.









Über kaskadenartige Stufen erklimmen wir bei unglaublich kräftigen
Herbstwindböen den "Pferdskopf" beinahe wie eine Pyramide und haben
einige Mühe, beim Fotografieren und Umherschauen nicht von seinem Plateau
geweht zu werden. Die Basaltgesteinsformation vulkanischen Ursprungs stellt
einen ca. 875 Meter hohen Südwestausläufer der Wasserkuppe dar und lädt
zum Kraxeln ein. Einige Meter nordöstlich davon befindet sich der so genannte
Karfreitagsstein.
Ein Segelflieger-Freund erklärte uns, dass das Gipfelkreuz des Pferdkopfs aus
Sicherheitsgründen vor Jahren einige Meter weiter nach unten verlegt wurde.

Inzwischen haben wir etwa 8 Uhr und es ist uns noch nicht ein einziger
Wanderer an diesem wunderschönen Morgen in dieser herrlichen Landschaft
begegnet, obwohl sich oben auf der Wasserkuppe bereits eine muntere
Besucherschar tummelt.
Im Verlauf des Tages und der Strecke werden wir natürlich einigen anderen
Wanderfreunden begegnen, aber man kann sagen, dass sich der Andrang
(zumindest in dieser Jahreszeit) in angenehmen Grenzen hält. Präzise
ausgedrückt trafen wir höchstens alle 10 – 15 Minuten zwei Personen,
was man wohl bei solch gutem Wetter und derartig sensationeller
Landschaft als wenig erachten darf. Zum Vergleich: Im Harzer Bodetal
muss der Wanderer an Schönwettertagen u. U. damit rechnen, dass
er quasi von den zahlreichen anderen Besuchern durchs Tal und
die Auf- und Abstiege "geschoben" wird!


Steil, stufenreich,
idyllisch und
zauberhaft ist der
Pfad, auf dem man
sich abwärts zum
Guckaisee begibt.

Damit unsere
Fotoserie nicht zu
umfangreich wird,
haben wir davon
keine Aufnahmen
gepostet und uns
auf den kleinen, aber
feinen Guckaisee
beschränkt, der
ja namensgebend
für diese Tour ist.
Man kann sich gut
vorstellen, dass
sich hier bei
Hitze eine Menge
Besucher tummeln.




Tische und Bänke, die an bestens ausgewählten Stellen zur Rast einladen,
hat diese Strecke in ausreichendem Maße und sie befinden sich auch
allesamt in einem prima Zustand. Allerdings schreit die "Guckaisee-Tour"
mit ihren malerischen Winkeln und Wiesen geradezu nach einem klassischen
Picknick. Und so haben wir einige Kilometer oberhalb des zu durchquerenden
Ortes Obernhausen im Waldgebiet der "Eube" eine sehr idyllische Stelle an
einem Bachlauf gewählt, um dort bei strahlendem Sonnenschein mit Decke
auf trockenem Laub Kaffee und Kuchen zu genießen.





Teils am
Wiesenrain
entlang,
teils auf
lichtem
Waldweg,
aber fast
die ganze
Zeit über
mit schöner
Aussicht
geht es
nach der
Ortschaft
Obernhausen
erst einmal
ohne
nennenswerte
Steigungen
weiter.






Als nächster "Erlebnispunkt" der Strecke ist die Fuldaquelle angedacht.
Nachdem man ohne nennenswerte Mühen wieder einige Höhenmeter zugelegt
hat, durchquert man allerdings erst einmal solche wunderschönen,
wildromantischen Waldabschnitte mit moosüberwuchertem Gestein.
Gerade bei sonnigem Wetter ein traumhaftes Schauspiel im Nachmittagslicht.




Beinahe
mystisch und
verwunschen
erscheinen
Nadelwald und
Felsbrocken
einige hundert
Meter
unterhalb der
Fuldaquelle. Als
unscheinbarer
Rinnsal
plätschert
einem hier
nun das
gerade erst
entsprungene
Flüsschen
links des
Weges
entgegen.





Das obligatorische Foto mit dem Titel "Ein Fuß auf jeder Flussseite" darf
natürlich nicht fehlen. Wenn man zu dieser Jahreszeit wochentags irgendwo
auf dieser Tour eine kleine Menschentraube findet, dann ist es genau hier.

Viele Besucher parken auf der anderen Straßenseite direkt oberhalb der Quelle,
um rasch hinüber zu gehen und leere Flaschen mit Wasser zu füllen oder
einfach mal einen Blick auf den berühmten Ursprung der Fulda zu werfen.

Eine tolle Sitzgruppe mit Tischen und Brunnenanlage findet sich einige
hundert Meter nach der Fuldaquelle am weiteren Weg, der hier
ordentlich mit Split belegt ist.




Die Tour hat wirklich viele eindrucksvolle und idyllische Stellen, aber unser
persönliches Highlight ist der "Schafstein" bei Wüstensachsen. Dieser ca.
832 Meter hohe Berg im Naturpark Hessische Rhön beeindruckt enorm
mit seinen "verwunschenen" Pfaden durch urwaldartigen Baumbestand
und seltene Pflanzen wie Geflecktes Knabenkraut, Türkenbund oder
Märzenbecher sowie durch seine gewaltigen, blau-grau schillernden
Blockhalden aus Basaltgestein, die vor allem an der Nord- und Ostseite
zu finden sind. Diese fossilen Blockgletscher sind bis zu 100 Meter breit
und 240 Meter lang.




Der "Schafstein" ist wahrlich ein Ort mit ganz besonderer Aura, so dass er
bei günstigem Licht immer einige Fotografen mit tollem technischen Equipment
anzieht, die an den Oberkanten der Blockhalden unscheinbar Stellung beziehen,
um Flora und Fauna künstlerisch zu verewigen.




Ein Ort, an dem man sich beim Flüstern ertappt, der nicht von dieser
Welt zu sein scheint und an dem man lange verweilen möchte.




Bevor wir den "Schafstein" ein wenig wehmütig wieder verlassen müssen,
noch ein letzter Blick über die nördliche Blockhalde in Richtung "Milseburg".

Unspektakulär und unangestrengt geht es nun vorwiegend über breite Kieswege
zurück zum Parkplatz auf der Wasserkuppe, während die letzten Strahlen
der Novembersonne die Hügel der Rhön in sanftes Licht hüllen.

Hach, schön war’s... wunderschön!


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